Gedanken

Die Zeit vergeht, rasend schnell.

Wir müssen schon so lange ohne unseren Sonnenschein leben,

heute sind es schon 302 Tage.

Nichts ist mehr in unserem Leben, so wie es war und es wird auch nie wieder so sein.

Schmerz und Trauer begleiten uns jeden Tag. Die Tränen gehören zum Alltag.

Jede Nacht die gleichen Bilder und Träume.

Tagsüber funktionieren wir, wir gehen unserer Arbeit nach, und versuchen, unsere Mitmenschen nicht mit unseren Gedanken und unserer Trauer zu überfordern. Doch am Abend und vor allem an den Wochenenden können wir unsere Gefühle nicht mehr zurück halten.

Tränen ohne Ende überwältigen uns.

Oftmals weinen wir uns in den Schlaf.

 

Der tägliche Gang zum Grab gehört schon zum Alltag. Es gibt Tage, da versuchen wir, nicht am Grab zu weinen, aber das gelingt uns nur sehr selten.

 

Oft hört man, „Die Zeit heilt alle Wunden“. Diese Wunde heilt nie.

Sie sitzt so tief und der Schmerz in unserem Herzen ist für Außenstehende nicht vorstellbar.

 

Unsere Sehnsucht nach unserem Kind und nach dem Bruder wächst jeden Tag. Es ist fast nicht auszuhalten. Mit ihm reden, diskutieren und lachen, wir würden alles dafür geben. 

 

So viele Dinge erinnern an unseren Christoph. Auf unserem Esstisch in der Küche steht ein Bild mit einer Kerze und einer Blume. Ebenso in unserer Diele, hier hat er einen Tisch mit Bildern, Kerzen, Blumen und einem Geschenk des Altbischoffs Herrn Hoffmann, den heiligen Christopherus.

 

Christoph’s Zimmer ist noch so, wie er es verlassen hat. Wir haben nicht die Kraft, etwas zu verändern.       

Briefe von Mitschülern an uns

„Christoph war ein sehr kluger und glücklicher Mensch. Er betrachtete Dinge immer von einer ganz anderen Seite und lernte uns somit viel. Aus seinem Mund kamen kluge philosophische aber auch mit Humor versetzte Worte. Er brachte den Deutsch- und Mathematikunterricht mit seinen Einfällen und Vorausdenken voran. Er sagte immer wieder „Ich stecke nur in der Hülle eines 16-Jährigen!“ Und wenn er verletzt werden würde, so meinte er, würde er sich eine neue Hülle suchen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass er irgendwo über uns sein wird, vielleicht im Himmel...

...Wir und ich vermissen ihn schrecklich und er wird uns in Guten und in schlechten Zeiten sehr fehlen.“ 


„Christoph war meiner Ansicht nach ein intelligenter Schüler, der gut logisch denken konnte und auch Sinnzusammenhänge von einer ganz anderen Seite betrachtete und anderen Schülern, wie z. B. mir immer wieder die Augen öffnete. Er war ein freundlicher, lustiger Schüler, der den Unterricht bereicherte. Desto schlimmer war es, als uns am  Montag die Nachricht von ihm ereilte... Jeden Tag wenn ich in die Schule komme, sehe ich den leeren Stuhl und frage mich : warum? Er war meiner Meinung nach ein selbstbewusster, vorsichtiger und vorausschauender Fahrer. Dies verleitet mich dazu, dieses Geschehen noch schwerer zu verstehen.

Ich werde die letzten zwei Deutschstunden nicht vergessen und mich immer an die schöne Zeit mit ihm zurückerinnern...Ich kann es nicht verstehen. Ich werde ihn nie vergessen!“


„Christoph war immer so lebensfroh und wenn er von einer Idee besessen war, war er immer am lustigsten. Er wollte seine Ideen immer verwirklichen, er wollte in seiner Form und Weise die Welt verändern und dies geschah so ziemlich oft mit viel Humor.. .Meist fing er an zu diskutieren, mit philosophischen  Sätzen darin, so dass ich aufgab und ihm das Recht zusprach. Denn diese Erzählweise und sein Beharren ließen mich verzweifeln, denn ich verstand es oft auch einfach nicht...Man sah, wie einzigartig er war.“


„Christoph. Er war einer der fröhlichsten Menschen, die ich kenne. Mit seinem Humor brachte er mich und die Anderen oft zum Lachen...Ich habe ständig das Gefühl, dass er jeden Moment zur Tür herein kommen würde, und einen seiner lustigen Sprüche sagt. Aber das ist nicht so und wird nie wieder so sein...Wenn ich daran denke, dass ich ihn nie wieder sehe, werde ich sofort wieder traurig, denn schon jetzt vermisse ich ihn. Es ist für mich einfach unvorstellbar, dass ein so junger Mensch wie Christoph stirbt und eine so große Lücke in unserem Leben hinterlässt...“


„Ein Gesicht, dass sich jeder wieder herwünscht, aber er kommt nicht wieder. Es ist, als würde er bei uns im Unterricht sitzen, aber man merkt, dass er fehlt. Man kann ihn durch nichts und niemanden ersetzen und er wird nie wieder zurückkommen, aber er bleibt immer in unseren Herzen und wird so alles mit uns durchstehen. Einen Klassenkameraden wie ihn wird man nicht wiederfinden..“


„Wenn ich an Christoph denke, sehe ich einen Kumpel, mit dem ich mich immer über seine Theorien gestritten habe. Ich habe alles bezweifelt was er aufgestellt hatte. Alle seine Theorien über Gott wiederlegte ich wissenschaftlich. Doch jetzt stehe ich vor vielen Fragen. Diesmal kann ich nichts beantworten...

Ich kann nicht glauben, dass der Tod so nah ist. Christoph hat mir gesagt, er habe keine Angst vor dem Tod. Denn alles ist von ihm gewollt. Um so mehr glaube ich, dass Gott vorhanden ist. Er sagte, Gott will Spass haben und das Leben der Menschen miterleben und das Leid fühlen...Eine Sekunde länger zu hause gewartet und alles wäre anders?. .. Irgendwann sehen wir uns wieder! In unseren Träumen, auf unseren Bildern...“


„Christoph- wenn ich diesen Namen in den letzten Tage gehört habe und zukünftig hören werde, denke ich immer zuerst an ihn, unseren „Geli“. Ich werde mich immer an den jungen aufgeweckten Mann erinnern, der die kurze Zeit, die ich ihn kannte, zu einer schönen Zeit gemacht hat. Er sprühte immer vor Ideen und Einfällen, für die er uns meist schnell begeistern konnte, das sie einfach toll waren, genauso wie er.“


„Christoph war ein freundlicher, hilfsbereiter, glücklicher und humorvoller Junge und war stets bereit, seine Meinung zu vertreten und seine Ideen zu verwirklichen. Ich kann es nicht verstehen, dass er nun den Unterricht nicht mehr mit seinen schlauen Kommentaren bereichern wird, denn er hat es immer geschafft, einem zum Lachen, zum Nachdenken und zum Staunen zu bringen...Ich glaube, wir alle werden ihn nie vergessen. So kommen mir immer wieder Gedanken, wie z. B. Christoph in seinen geringelten Strümpfen. An diesen Bildern von ihm halte ich mich fest, diese werde ich nicht verlieren. Er wird mir schrecklich fehlen, uns allen wird er schrecklich fehlen...Wir alle denken an Christoph“  


„...Christoph, ein Klassenkamerad, aber auch ein Freund, den man nicht vergessen will. Christoph, ein Mensch voller Lebensfreude, der alles kritisierte und mit Humor zum Nachdenken anregte. Diese schweren Stunden brachten mich dazu, was da Leben eigentlich bedeutet. Am 29.12. wäre er 17 Jahre alt geworden. Wieso musste sein Leben nur so kurz sein? Ich bin mir sicher, dass Christoph in diesen schweren Stunden bei uns ist. Er wird nie vergessen und auch immer bei uns bleiben. Erinnern wir uns an die schönen Momente, die wir mit Christoph erlebt haben und nie vergessen werden.

Christoph – geliebt und nie vergessen“


Gedanken - 28.03.2005

Heute, der 28.März 2005, 503 Tage ohne unseren Sonnenschein, bin ich in der Lage und auch in der Verfassung, endlich die Gedenkseite für unseren Christoph zu vervollständigen.
Oft habe ich mir vorgenommen, daran zu arbeiten, aber die Kraft hat mich verlassen.
Wir haben wieder ein sehr schweres Wochenende hinter uns. Mit vielen Tränen und unendlicher Trauer. Jetzt, nach über einem Jahr wird das Ausmaß unseres Verlustes jeden Tag deutlicher und der Schmerz unerträglicher. Die Sehnsucht bricht uns das Herz.
Unendliche Tage und Wochen , in denen wir zwischen Hoffnung und Trauer schwankten, und den verzweifelten Versuchen, das Geschehene ungeschehen zu machen, den stummen Schreien unserer Machtlosigkeit und die unendliche Macht der Liebe. Der Liebe zu unserem Kind. Diese Liebe hält uns am Leben und die Hoffnung, dass wir unseren geliebten Christoph wieder sehen werden.

Diese Zeit der Trauer, die wir mit allen Höhen und Tiefen durchleben, ist ein Wechselbad der Gefühle. Es ist ein sehr steiniger Weg, den wir als Eltern und Geschwister gehen müssen. Aber es führt kein Weg daran vorbei. Wenn man glaubt, dass man sich gerade wieder gefangen hat, kommt wieder ein Tiefschlag. Tränen ohne Ende überwältigen uns. Nachts ziehen die Bilder des Unfalls und der Trauerfeier vorbei, als wäre alles erst gestern gewesen.
Jeder Versuch, wieder Kraft und Mut zu sammeln, zerbricht aufs neue. Es ist für Außenstehende nicht nachzuvollziehen, wie tief der Schmerz und die Trauer um den Verlust
unseres lieben Kindes in uns steckt.
Dazu kommt die Sorge um unsere Gesundheit. Wir sind allen Anschlägen der Natur schutzlos ausgeliefert. Wir haben keine Kraft. Unsere Körper sind anfällig für schwere Krankheiten.
Davor haben wir große Angst.
 
















































































































































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