Sein Leben

  Unser Sonnenschein wurde am 29.12.1986 um 10.30 Uhr in Apolda geboren.
Christoph wog 3650 g und war 52 cm groß.
     
Wir hatten uns so sehr auf unseren kleinen Schatz gefreut. Unsere Tochter Susann war damals gerade 5 Jahre alt und war ganz verliebt in ihren kleinen Bruder.
Unsere beiden Kinder bereiteten uns sehr viel Freude und schenkten uns unendlich viel Liebe.
 
     
  Susann war immer sehr besorgt um ihren kleinen Bruder und kümmerte sich rührend um ihn.
Christoph entwickelte sich zu einem sehr liebenswerten und fröhlichen Jungen.
     
Schon im Kindergarten hatte er viele Freunde. Diese Freundschaften blieben auch noch in der Schulzeit und wurden sehr innig. Schon früh hatten wir vollstes Vertrauen zu unserem Jungen. Er verbrachte seine Freizeit mit seinen Freunden, fuhr in den Sommerferien mit ihnen in Ferienlager. Wir konnten uns immer auf unseren Christoph verlassen, er hat uns nie enttäuscht.  
     
  Zur Schule ging Christoph sehr gern. Er lernte gern und hatte schon ganz konkrete Vorstellungen, was er einmal studieren wollte. Mathematik, Chemie und Informatik faszinierten ihn. Mit seinem Papa diskutierte er oft über in der Schule gelerntes. Sie ergänzten sich. Von bevorstehenden Klassenarbeiten oder Prüfungen erfuhren wir nichts, erst als er uns die Noten, meist nur sehr gute Noten, vorlegte. So war er eben. Keinen großen Wirbel um etwas.
     
Einen Großteil seiner Freizeit verbrachte er vor dem PC. Er war sehr geschickt im Umgang mit seinem Computer. Weihnachten haben wir ihm ein Buch geschenkt, einen Wälzer mit 1300 Seiten, über das
Programmieren. In jeder freien Minute befasste er sich damit.
Christoph legte sehr großen Wert auf sein Äußeres. Er war immer sehr gepflegt und gut gekleidet. Jeden Tag wurden die Naturlocken gewaschen und mit Gel gestylt. Daher auch der Name „Geli“. Am liebsten zog er seine Hemden mit Blumen an. Es durften keine gestreiften oder karierten Hemden sein, nur geblumte!
 
     
  Durch seine besonnene Art und sein für sein junges Alter schon weit entwickeltes Verständnis
erwarb er sich viel Achtung, auch in seiner Klasse. Mann konnte mit ihm über alles reden und er vertrat auch seinen Standpunkt, ohne wenn und aber. Christoph hatte einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
In der Schule vertrat er offen seine Meinung, auch auf die Gefahr hin, zum Außenseiter zu werden. Er belehrte oft seine Mitschüler über die gesundheitlichen Schäden durchs Rauchen oder vertrat vor der Klasse die Meinung, dass es einen Gott gibt.
     

Er sagte, dass er nur in der Hülle eines Sechzehnjährigen ist, und wenn dieser Hülle etwas zustoßen würde, werde er sich eine andere Hülle suchen. Er sagte, Gott will Spaß haben und dass alles von ihm gewollt sei. Hiervon hörten wir zum ersten Mal auf Christoph Trauerfeier. Zwei Mütter von Schulfreundinnen erzählten es uns. Es zog uns den Boden unter den Füßen weg. Mit welchen Gedanken hat sich unser Liebling befasst? Was ging in seinem Kopf vor?
Mitschüler überreichten uns Briefe. Sie schrieben über unseren Christoph, über seine liebenswerte Art, sein fröhliches Wesen und auch über seine Auffassung von einem Gott.
 
     
  Später erfuhren wir, dass sich Christoph als „GOTT“ bezeichnet hat. Er meldete sich auch so am Telefon. Von all dem wussten wir nichts. Er sprach nicht mit uns darüber.
Vielleicht hat er durch den Zugang zum Internet eine solche Auffassung erlangt. Christoph gibt uns viele Rätsel auf. Wir werden wohl nie eine Antwort bekommen.
Dies bestärkt uns im Glauben, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Diese Hoffnung tragen wir in unserem Herzen. Nur der Glaube daran lässt uns den Schmerz ertragen, die Hoffnung auf ein Wiedersehen.
 

Mein liebes Kind

Ganz zart, ganz klein, so fing es an,

als Dein winziges Leben begann.

Ich hatte Dich noch nicht einmal in mir gespürt,

doch als ich von Dir wusste, war ich zutiefst gerührt.

Du hast mir so viel Freude gemacht,

mir tiefe Gefühle und Glück gebracht.

In mir war Friede, um mich war Licht,

dass Du mir genommen würdest, daran dachte ich nicht.

An einem nebeligen Tag musstest Du plötzlich geh’n,

warum, das kann kein Mensch versteh’n.

Es fehlte plötzlich ein Teil von mir, in mir war es so leer.

Mein liebes Kind, Du fehlst mir so sehr.

Mein Leben ist auf den Kopf gestellt,

denn Du darfst nicht mehr leben in dieser Welt.

Mit Dir war das Leben wunderbar,

doch jetzt ist nichts mehr, wie es vorher war.

Du kannst nun nicht mehr bei mir sein,

ich bin verzweifelt und allein.

So vieles hätte ich Dir gern gesagt,

Du wirst es nie wissen, das macht mich verzagt.

Ich konnte plötzlich nichts mehr für Dich tun,

das lässt mich niemals ruh´n.

Du bist schon auf die Reise gegangen,

vielleicht hält Dich ein Engel jetzt umfangen.

Ich wünsch’  Dir  in der anderen Welt ein gutes Leben,

 dass Du das hast, was ich Dir nicht durfte geben.

Für die kurze schöne Zeit zusammen danke ich Dir,

Du bleibst für immer ein Teil von mir.

Mein liebes Kind, in Leiden, in Schmerzen,

Du fehlst mir und bleibst immer in meinem Herzen.

 




















































































































































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